Von Knicklichtern und Kamerapendeln
Wir Fotografen werden häufig als Lichtgestalter oder als Lichtmaler bezeichnet. Letzteres können wir sogar wörtlich umsetzen, indem wir eine längere Belichtungszeit an der Kamera wählen und beispielsweise eine Taschenlampe im Bild bewegen. Das erzeugt einen Lichtstreifen im Bild – sozusagen der Pinselstrich. Überhaupt ist für uns Fotografen das wichtigste Bildgestaltungselement das Licht. Mit dem Licht arbeiten wir Konturen und Kontraste heraus, wir verbergen Falten und Unebenheiten, wir erzeugen Stimmung und Emotion. All dies passiert durch die richtige Platzierung des Lichtes in passender Beleuchtungsstärke. Doch was passiert, wenn man einen Teil davon dem Zufall überlässt?
Diese Frage stellt sich Florian. Für sein Kunstprojekt hängt er die Kamera an ein drei Meter langes Seil. Auf dem Boden werden Knicklichter verteilt. Florian lässt die Kamera mit unterschiedlichen Belichtungszeiten in verschiedenen Bewegungen über die Knicklichter schwingen. Das Ergebnis sind faszinierend bunte Bilder, vom Licht gemalt. Ob ein perfekt runder Kreis oder totales Wirrwarr – jede Schwingung erzeugt eine eigene Stimmung. Für gute Stimmung sorgen diese Bilder übriges auch an der Wohnzimmerwand oder an jeder anderen Wand Ihrer Wahl!